KAPITEL 5
1. Als er aber die Volksmengen sah, stieg er auf den Berg; und als er sich gesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm.
Direkt neben dem Lehrer konnten sich seine engsten Schüler setzen, der Rest der Volksmenge stand in einem gewissen Abstand. Bei einigen Lehrern gab es auch die Tradition, dass ein inaktiver Schüler, der dem Lehrer nicht aufmerksam zuhörte und seine Worte nicht in Frage stellte, in eine weiter entfernte Reihe gesetzt wurde.
2. Und er öffnete seinen Mund, lehrte sie und sprach:
Der Ausdruck „öffnete seinen Mund“ deutet gewöhnlich darauf hin, dass der Geist durch den Menschen spricht und nicht die Person von sich selbst, oder sogar einer der Geister.
3. Glückselig die Armen im Geist, denn ihrer ist das Reich der Himmel.
In der Mehilta sagt Rabbi Ischmael: „Und Mosche kam in die Finsternis, wo Gott ist“ (Schemot 20). Was hat Mosche dazu befähigt? Seine Armut (Bescheidenheit), wie geschrieben steht: „Und dieser Mann, Mosche, war der sanftmütigste von allen Menschen, die auf der Erde wohnten“ (Bemidbar 12:3). Die Schrift sagt uns, dass jeder Sanftmütige dazu kommen wird, dass die Schechina (der Heilige Geist) in ihm wohnt. Und es heißt: „Denn so spricht der Edle und Erhabene, der da ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, der Heilige ist sein Name: „Ich wohne an einem hohen und heiligen (Ort), aber bei dem, der zerknirscht und demütig im Geiste ist, um den Geist der Demütigen wiederzubeleben und das Herz der Zerknirschten wiederzubeleben“ (Jeschajah 57,15). Und noch: „Der Geist des Herrn, ruht auf mir, denn der Herr hat mich gesalbt, den Demütigen (die frohe Botschaft) zu verkünden, sandte mich, um die gebrochenen Herzen zu heilen, den Gefangenen die Freiheit und den Gebundenen die völlige Befreiung zu verkünden; um das Gnadenjahr des Herrn und den Tag der Rache unseres Gottes auszurufen, um alle Trauernden zu trösten“ (Jeschajah 61:1-3). Und es heißt auch: „Und Meine Hand hat das alles geschaffen, und das alles ist zum Wort des Herrn geworden! Und ich werde mir den ansehen: den, der demütig und zerknirscht im Geiste ist und vor Meinem Wort zittert“ (Jeschajah 66:2). Und es steht auch geschrieben: „Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten“ (Tehilim 51:19). Aber jeder, der im Herzen erhöht ist, verunreinigt das Land und vertreibt die Schechina, wie geschrieben steht: „Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet, den will Ich vertilgen; wer stolze Augen und ein hochmütiges Herz hat, den will Ich nicht dulden. Ich achte auf die Treuen im Land, sie sollen bei Mir wohnen; wer auf unsträflichem Weg wandelt, der soll Mir dienen“. Jeder, der sich im Geiste erhöht, wird ein Gräuel genannt, wie geschrieben steht: „Ein Gräuel für den HERRN ist jeder Hochmütige. Die Hand darauf! Er bleibt nicht ungestraft“ (Mischlej16:5). Götzendienst wird auch als Gräuel bezeichnet, wie es heißt: „Und du sollst keinen Gräuel in dein Haus bringen, damit du nicht ausgerottet werdest wie dieses. Du sollst es als abscheulich verabscheuen und es für einen gräulichen Gräuel halten, denn es soll ausgerottet werden“ (Dwarim 7,26). So wie der Götzendienst die Schechina vertreibt, so tut es auch der Hochmut der Menschen“.
Im Lichte dieses Teils des Midrasch kann man eine gewisse Parallele zwischen dem Beginn der Bergpredigt und dem Text des Propheten Jeschajah erkennen. Jeschajah spricht von dem demütigen und zerschlagenen, den Demütigen im Geiste (im Original arm und zerbrochen im Geiste); er predigt den Armen (aniim) und tröstet die Trauernden. Das ist die Grundlage für die ersten Worte der Predigt von Jeschua.
Unter den Schriftrollen von Qumran findet sich in der „Danksagungsrolle“ eine Passage, die auch den jüdischen Hintergrund der Seligpreisungen ein wenig verdeutlichen könnte:
„Du hast die Frohe Botschaft Deiner Barmherzigkeit in meine Tasche gesteckt, um den Armen die Größe Deiner Barmherzigkeit zu verkünden. Und um den Trauernden ewige Freude zu verkünden, denen, die gebrochenen Herzens sind“ (Danksagungsrolle 18:14-15).
Die letzten beiden Zeilen des hier zitierten Danksagungstextes sind parallel zu Jeschajah 61:7: „Statt der doppelten Schande und Schmach werden sie sich über ihr Los freuen, denn sie werden das Doppelte in ihrem Land erben; sie werden ewige Freude haben“.
Der Ausdruck zerknirscht im Geiste findet sich neben der von uns zitierten Stelle auch in der Kriegsrolle 11:10, und der Ausdruck Armen im Geist als Parallele zu dem zerknirscht im Geiste findet sich in der Danksagung-Rolle 14,3 und in der Kriegsrolle 14,10. In beiden Fällen ist es eine Selbstbezeichnung von Menschen, die demütig auf das Ende der Tage warten, die ständig auf das Kommen des Maschiach und sein Gericht warten.
4. Glückselig die Weinenden, denn sie werden getröstet werden.
Diese Worte richten sich weiterhin an eine neue Gemeinschaft, eine Gemeinschaft von Menschen, die sich für die Armut des Geistes entschieden haben. Auf welche Art von Weinen wird hier Bezug genommen? Weinen und Trauer als Wahlkriterium findet sich bei Jechezkel: „Und der HERR sprach zu ihm: Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalm und mache ein Zeichen auf die Stirn der Leute, die seufzen und jammern über all die Gräuel, die in ihrer Mitte verübt werden!“ Der Midrasch kommentiert diesen Vers wie folgt:
„Und Gott sprach zu dem strengsten aller Engel, dem Engel Gabriel: „Geh du durch die Stadt und zeichne ein Kreuz mit Tinte auf die Stirn der Gerechten, die stöhnen und seufzen, damit sie getröstet werden und die strafenden Engel sie nicht berühren. Und zeichne mit Blut ein Kreuz auf die Stirn der Übeltäter, damit die strafenden Engel sie vernichten“. Gleich nach dem erschien der Ankläger vor dem Allmächtigen und fragte: „Herr der Welt, was ist der Unterschied zwischen diesen und jenen?“ Gott antwortete ihm: „Diese sind vollkommene Gerechten und diese sind vollkommene Übeltäter!“ Der Ankläger sagte: „Aber sie hätten sich doch über die Gräueltaten empören und dagegen protestieren können!“ Gott antwortete: „Es ist Mir bekannt, dass sie, wenn sie sich auch empören und widersprechen würden, nicht erhört werden“. Der Ankläger sagte: „Aber sie hätten zusammen mit ganz Israel Leid und Schande ertragen können, so wie viele Gerechte gelitten haben und wie die Propheten litten und starben mit dem Volk wegen seiner Sünde“. Und der Allmächtige hörte auf, mit dem Ankläger zu reden, und sagte zu den strafenden Engeln: „Alte Männer, Jünglinge und Jungfrauen, Kinder und Frauen sollt ihr töten, um sie zu vertilgen; aber zu keinem Menschen, an dem das Zeichen ist, sollt ihr euch nahen; und bei Meinem Heiligtum sollt ihr anfangen“. Und sie begannen mit den Ältesten, die vor dem Haus sind“ (Tanchuma Tazria 13).
5. Glückselig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben!
Hier fügt Jeschua in seine Predigt ein Zitat aus Tehilim (37:11) ein: „Aber die Sanftmütigen werden das Land erben und sich an der Fülle des Friedens erfreuen“. Der Midrasch stellt die Sanftmütigen den Gierigen nach Reichtum gegenüber, die das Gesetz um ihrer selbst willen brechen. Nach der Vernichtung der Übeltäter wird das Land den Sanftmütigen zum Erbe gegeben. Die Sanftmütigen werden nicht nach Galut (Exil) verbannt – sie werden für immer im Heiligen Land bleiben.
6. Glückselig, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt werden.
Hier erinnern Jeschuas Worte an Tehilim 107, wo zweimal die Sättigung der Hungrigen wiederholt wird, dass der Höchste selbst sie sättigen wird. Am Ende des vorigen Kapitels haben wir über den Hunger nach dem Wort Gottes gesprochen, anscheinend spricht Jeschua hier über der gleichen Art von Hunger.
7. Glückselig die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit widerfahren.
Dieses Gebot weckt auch biblische Anspielungen: „Gesegnet ist der, der den Armen gegenüber barmherzig ist“ (Mischlej 14,21). In der Septuaginta-Übersetzung von Mischlej 17:5 heißt es außerdem: „Den Barmherzigen wird Barmherzigkeit zuteil“. Im babylonischen Talmud, in dem Traktat Schabbat (151a), sagen die Weisen, dass der Mensch beten muss, dass er selbst oder seine Kinder von Armut befreit werden. „Zusätzlich zum Gebet“, heißt es weiter im Talmud, „sollte ein Mensch wissen, dass der Himmel jedem, der barmherzig ist, Barmherzigkeit erweist“.
8. Glückselig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.
Auch hier wird auf die Tehilim angespielt: „Wer ist würdig, den Berg des Herrn zu besteigen und an seinem heiligen Ort zu stehen? (Der) reine Hände und ein reines Herz hat, (der) seine Seele nicht zur Eitelkeit neigt und nicht falsch schwört“ (24,3-4). Midrasch verbindet die Reinheit des Herzens mit der Möglichkeit, göttliche Offenbarung zu empfangen. Wer kann auf den Berg Sinai hinaufsteigen und in der Gegenwart Gottes stehen? – Jemand, der alle genannten Eigenschaften besitzt.
9. Glückselig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen.
Der hebräische Begriff ben, der hier mit Sohn übersetzt wird, hat eine sehr breite Palette von Bedeutungen. In diesem Fall hat das Wort ben (Sohn) wahrscheinlich die Bedeutung von „der den Willen gründlich ausführt“.
Der Midrasch Raba (Waijkra Raba 9) sagt, dass seit dem Tag der Schöpfung der wichtigste Ausdruck der Göttlichkeit in der Welt darin besteht, dass Gott Frieden zwischen den höheren und den niederen Welten schafft. Mit anderen Worten, es geht darum, die Schöpfung und den Schöpfer zu versöhnen, den Menschen mit Gott zu versöhnen. Und Menschen, die an diesem Werk mitarbeiten, können als Söhne Gottes bezeichnet werden, denn das ist die Grundlage des Gehorsams.
10. Glückselig die um Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel.
Der Midrasch sagt, dass die Wahrheit Gottes Siegel ist, Seine Unterschrift, der Ring mit Seinem Siegel. Jeder, der diesen Ring an seiner Hand trägt, kann zum König kommen, und niemand kann ihn daran hindern.
11. Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch gegen euch reden werden um meinetwillen.
12. Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren.
Jeschua spricht hier von der Botenmission der Jünger, und sein Verweis auf die Propheten, die vor ihnen kamen, lässt uns schlussfolgern, dass es sich um eine prophetische Mission oder einem Aufklärungsauftrag handelt. Das Buch Diwrej Hajamim (Chroniken) enthält einen Bericht über die Verfolgung der Propheten und die darauf folgenden Bestrafungen: „Und der Herr, der Gott ihrer Väter, sandte ihnen sehr oft Warnungen durch Seine Boten, denn Er hatte Mitleid mit Seinem Volk und Seinem Wohnort. Aber sie beleidigten die Boten Gottes und verachteten Seine Worte und verspotteten Seine Propheten, bis sich der Zorn des Herrn gegen Sein Volk erhob, so dass es keine Heilung mehr gab.“ Der Midrasch interpretiert den Begriff Boten Gottes hier in einem anderen Sinn – Engel, die, nachdem sie verfolgt wurden, in ihre himmlische Wohnung zurückkehren und dort in Frieden bleiben.
13. Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz fade geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden.
Der Bund zwischen Israel und Gott wird „Salzbund“ genannt, denn es steht geschrieben in Bemidbar 18,19: „Es ist ein ewiger Salzbund vor dem HERRN für dich und für deine Nachkommen mit dir“. Die Frage, die Jeschua in seiner Predigt stellt, wurde von den Weisen des Athener Forums an Rabbi Jehoschua ben Hananja gestellt:
– Womit kann man verfaultes Salz wiederherstellen?
Rabbi Jehoschua antwortete:
– Mit der Nabelschnur eines Esels.
– Und gebärt eine Eselstute so, dass sie eine Nabelschnur hat? – wunderten sich die Weisen.
– Kann Salz faul werden? – parierte Rabbi Jehoschua. (Bechorot 8)
Diese haggadische Geschichte ist natürlich allegorisch zu verstehen. Schon das Vorhandensein der Nabelschnur beweist, dass es sich nicht um eine Eselstute handelt. Salz kann nicht verderben. Der Bund zwischen dem Höchsten und Seinem Volk kann nicht ungültig werden. Die Zerstreuung, das kommende Galut (Exil) und die damit verbundenen Leiden, das Hinausgeworfenwerden zur Verachtung durch die Menschen, weisen auf die Stärke des Bundes hin. Salz wurde als etwas angesehen, das den Geschmack korrigieren, Fleisch vorbereiten, es reinigen und genießbar machen sollte. Das Auswerfen des Salzes des Landes aus dem Land bestätigt die Kraft des Bundes, die Stärke des Lichts, das das Volk zu tragen hat.
14. Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen sein.
Eine der Aufgaben eines Gerechten in dieser Welt ist die Aufklärung, Bildung. Im Midrasch zu Tehilim 32,8 erläutern die Weisen die Bedeutung des Wortes „orcha“, das wörtlich bedeutet: „ich werde dir ein Licht sein“, was gewöhnlich mit „ich werde dir den Weg zeigen“übersetzt wird. Rabbi Jehoschua ben Karchija sagt, dass es bedeutet: Ich werde ein Licht für deine Augen sein, ich werde dich sehend machen. Jeschajah prophezeit: „Die Sonne wird nicht mehr dein Licht sein am Tag, noch der Mond dir als Leuchte scheinen, sondern der HERR wird dir zum ewigen Licht werden, und dein Gott zu deinem Glanz. Deine Sonne wird nicht mehr untergehen und dein Mond nicht mehr verschwinden; denn der HERR wird dir zum ewigen Licht werden, und die Tage deiner Trauer sollen ein Ende haben“.
Die Baraita verbindet dieses Licht mit dem Licht des Maschiach, basierend auf den Worten von Jeschajah: „Steh auf, werde licht (Jeruschalaim)! Denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit des HERRN ist über dir aufgegangen“. Jeruschalajm ist eine Stadt, die dazu bestimmt ist, eine Quelle des göttlichen Lichts zu sein. Die Stadt auf dem Berg kann sich nicht länger verstecken, kann sich nicht länger ihrer Mission entziehen.
15. Man zündet auch nicht eine Lampe an und setzt sie unter den Scheffel, sondern auf das Lampengestell, und sie leuchtet allen, die im Hause sind.
16. So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.
Hier ermutigt Jeschua die Jünger, ihr Licht in die Welt zu tragen und sich nicht vor ihrer Mission zu fürchten, treue Zeugen für alle Menschen um sie herum zu sein.
17. Meint nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.
18. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.
Offensichtlich sollten diese Worte Jeschuas nicht so interpretiert werden, dass sie irgendetwas mit der praktischen Halacha (vorgeschriebenes Religionsgesetz) zu tun haben. Er sagt, dass sein Kommen kein Verstoß gegen die in der Torah durch die Propheten vorhergesagten Ereignisse ist, sondern die Erfüllung dieser Prophezeiungen.
19. Wer nun eins dieser geringsten Gebote auflöst und so die Menschen lehrt, wird der Geringste heißen im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, dieser wird groß heißen im Reich der Himmel.
Jeschua beginnt den Teil der Predigt, der sich auf die Erfüllung der Gebote bezieht, mit den Worten, dass derjenige, der eines der „leichten“ Gebote bricht, ist leicht oder unwürdig für das Königreich. In der rabbinischen Literatur ist es üblich, die Gebote in leichte (für die Erfüllung und das Verständnis) Gebote (mitzvot kalot) und schwerere Gebote (mitzvot hamurot) oder große Gebote (mitzvot gdolot) zu unterteilen. Die Gegenüberstellung der Worte kal (leicht) und rab (groß), obwohl sie keine Antonyme zu sein scheinen, ist in der rabbinischen Literatur durchaus üblich. Jeschua spricht davon, dass derjenige, der lehrt, die leichten Gebote zu brechen, wird leicht sein für das Himmelreich, d.h. unwürdig dafür.
20. Denn ich sage euch: Wenn nicht eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer weit übertrifft, so werdet ihr keinesfalls in das Reich der Himmel hineinkommen.
Die Form der Einleitung „ich sage euch“ weist auf die besondere Bedeutung dessen hin, was Jeschua zu sagen versucht. Offenbar ruft Jeschua die Jünger hier nicht auf, die Pharisäer in der Gerechtigkeit zu übertreffen, d. h. nicht danach zu streben, gerechter zu sein als sie, sondern zu einer anderen Gerechtigkeit, zu einer anderen Auswahl von Kriterien für die Gerechtigkeit, die qualitativ besser sind als die der Pharisäer. Daher ist sein Satz mit dem vorhergehenden Wort „denn“ verbunden, als wäre er eine Begründung, eine Erklärung des vorhergehenden Satzes. Jeschua führt den Jünger darauf hin, dass nun ein qualitativ anderes, grundlegend anderes Verständnis der Gebote zu hören sein wird. Dies ist jedoch nicht als eine Abspaltung von den Pharisäern zu verstehen. Die gesamte Lehre Jeschuas zielt, wie wir sehen werden, darauf ab, die Lehre der Pharisäer umzuwandeln, nicht zu ersetzen.
21. Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber töten wird, der wird dem Gericht verfallen sein.
22. Ich aber sage euch, dass jeder, der seinem Bruder zürnt, dem Gericht verfallen sein wird; wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka!, dem Hohen Rat verfallen sein wird; wer aber sagt: Du Narr!, der Hölle des Feuers verfallen sein wird.
Zunächst lohnt es sich, auf die Formel „ich aber sage euch“ zu achten. Offensichtlich handelt es sich nicht um eine abschaffende Formulierung, sondern um eine verschärfend-erweiternde. Af ani omer (und ich sage auch noch…).
Im Traktat Bawa Mezia (58) heißt es, dass derjenige, der seinen Nächsten beleidigt, wie ein Blutvergießer ist: „Was innen war, kam heraus“, d.h. die Haut wurde rot, Blut schien aus dem Inneren zu fließen“.
Das Wort raka (unfähig, Weisheit wahrzunehmen; unfähig, Licht wahrzunehmen; nutzloses Gefäß) istin der rabbinischen Literatur recht häufig zu finden:
„Rabbi Schimon ben Elasar kehrte aus Migdal von seinem Lehrer zurück. Er reiste gemächlich auf einem Esel, und sein Geist war rau, er hatte Erfolg in der Lehre und war stolz darauf. Auf seinem Weg begegnete er einem Mann von abscheulicher Erscheinung. Und er sagte zu ihm: „Raka! Wie ekelhaft du bist und wie ekelhaft sind Menschen deinesgleichen!“ Dieser Mann antwortete ihm: „Geh und sage dem Meister, der mich gemacht hat, dass Er ein ekelhaftes Gefäß gemacht hat“. Im selben Augenblick stieg Rabbi Schimon von seinem Esel, verbeugte sich vor diesem Mann und sagte: „Rabbi, siehe, ich habe Buße getan, verzeih mir!“ Der Mann aber antwortete: „Ich werde dir nicht vergeben, bis du gehst und zu dem Meister sagst, der mich gemacht hat: „Wie schrecklich ist das Gefäß, das Du gemacht hast“. So gingen sie etwa eine halbe Meile, bis die Männer von Migdal ihnen entgegenkamen. Sie sagten zu Rabbi Schimon: „Friede sei mit dir, Rabbi“. Und der Mann fragte sie: „Wen nennt ihr Rabbi?“ Sie sagten: „Den Mann, der dir die ganze Zeit folgt!“ Er sagte zu ihnen: „Wenn das ein Rabbi ist, dann sollen sich solche wie er nicht in Israel vermehren, denn so und so hat er es mir angetan.“ Sie baten ihn: „Vergib ihm doch jetzt!“ Da antwortete er ihnen: „Ich vergebe ihm unter der Bedingung, dass er nicht mehr ungehobelt ist und sich selbst überschätzt“.
Das Wort raka bedeutet Ungebundenheit und Unfähigkeit, sich der Lehre, der Torah Israels, anzuschließen, und ist daher vergleichbar mit Mord, mit der Trennung eines Menschen von seinem Lebensziel. Das Wort schote (wahnsinnig, unfähig, die Torah zu verstehen, weil es an Vernunft fehlt). So etwas über einen Menschen zu sagen, ist gleichbedeutend mit raka: Es bedeutet, ihn von der Torah, von der Gemeinde Israels und von der Quelle des Lebens zu trennen.
Tatsächlich sagt Jeschua hier, dass geistige Mord – ist die Trennung des Menschen von der Teilnahme an der Erfüllung der göttlichen Mission; einen Menschen vom Dienst für den Allmächtigen und von der Gemeinschaft Israels zu trennen, ist gleichbedeutend damit, ihn seines physischen Lebens zu berauben.
Auf diese Weise enthüllt Jeschua die tiefere Bedeutung des Gebots „Du sollst nicht töten“ undzeigt ein breiteres Anwendungsspektrum.
23. Wenn du nun deine Gabe darbringst zu dem Altar und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,
24. so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh vorher hin, versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und bring deine Gabe dar!
Die Mischna im Traktat Joma gibt eine Interpretation des Verses „Von all euren Sünden vor dem Herrn“ (Waijkra 16:30): „Von allen Sünden zwischen einem Menschen und Gott kann der Versöhnungstag reinwaschen, aber von der Sünde, die zwischen einem Menschen und seinem Nächsten ist, kann Jom Kippur nicht reinwaschen“.
Gemäß der Mischna ist es nicht möglich, durch Opfer die Sühne vor dem Nächsten zu erlangen, es sei denn, man besänftigt zuerst den Nächsten, gegen den man gesündigt hat. In diesem Fall verfolgt Jeschua einen noch strengeren Ansatz in Bezug auf das Opfer, indem er sagt, dass selbst ein freiwilliges Opfer sinnlos ist, wenn derjenige, der es darbringt, sich nicht mit seinem Nächsten versöhnt hat. Im Buch Ben Sira heißt es dazu:
„Wer ein Opfer darbringt aus ungerechtem Erwerb, sein Opfer ist ein Spottopfer, und die Gabe der Gesetzlosen ist nicht angenehm; Gott hat kein Wohlgefallen an den Opfern der Gottlosen, und er versöhnt ihre Sünden nicht durch viel Opfer“.
Jeschua entwickelt und bekräftigt hier denselben Gedanken.
25. Komm deinem Gegner schnell entgegen, während du mit ihm auf dem Weg bist! Damit nicht etwa der Gegner dich dem Richter überliefert und der Richter dem Diener und du ins Gefängnis geworfen wirst.
26. Wahrlich, ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch die letzte Münze bezahlt hast.
In der rabbinischen Literatur gibt es viele Beschreibungen von Gerichten im Zusammenhang mit Schuldverpflichtungen. Allegorisch gesprochen erhält der Schuldner ein Grundstück, Ziburit (ein Stück Land) genannt, aus dessen Bewirtschaftung weder Gewinn noch Verlust resultiert.
In der geistigen Welt ist seine Arbeit, sein Dienst, ohne Nutzen. Jeschua weist auf die Notwendigkeit hin, als Erster die Versöhnung mit dem Gläubiger zu suchen und sich zu bemühen, nicht in ein System zu verfallen, das zum Verlust der Freiheit führt.
27. Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen.
28. Ich aber sage euch, dass jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, schon Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen.
29. Wenn aber dein rechtes Auge dir Anstoß ⟨zur Sünde⟩ gibt, so reiß es aus und wirf es von dir! Denn es ist dir besser, dass eins deiner Glieder umkommt und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.
30. Und wenn deine rechte Hand dir Anstoß ⟨zur Sünde⟩ gibt, so hau sie ab und wirf sie von dir! Denn es ist dir besser, dass eins deiner Glieder umkommt und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.
Der Talmud (Joma 29a) sagt, dass der Gedanke an die Sünde ist schlimmer als die Sünde selbst. Auch Jeschua warnt davor. Obwohl jede Beziehung zwischen einem Mann und einer verheirateten Frau streng verboten war, so dass es ihnen verboten war, miteinander allein zu sein, dennoch galt es als gutes Zeichen, wenn man sich im Traum beim verbotenen Geschlechtsverkehr sah:
„Wer im Traum mit seiner Schwester kopuliert, für den ist dieser Traum ein Zeichen der Weisheit, wie es heißt: „Sag zur Weisheit: „Du bist meine Schwester!“ (Mischlej 7:4), und wenn er mit einer verheirateten Frau kopuliert, ist das ein gutes Omen für ihn. Und das alles, wenn er sie vorher nicht kannte“ (Brachot 57a).
In dem Buch „Die Weisheit von Ben Sira“: „Wende deine Augen ab von einer schönen Frau, und schau nicht auf die Schönheit einer anderen: Viele sind durch die Schönheit einer Frau verführt worden; sie lässt die Liebe wie Feuer brennen. Setze dich nicht zu einer verheirateten Frau, und bleibe nicht bei ihr sitzen auf einem Weinfest…“.
Jeschua nimmt auch in diesem Fall eine strengere Haltung bei der Festlegung der Halacha (Vorgeschriebenes jüdisches Religionsgesetz) ein.
31. Es ist aber gesagt: Wer seine Frau entlassen will, gebe ihr einen Scheidebrief.
32. Ich aber sage euch: Jeder, der seine Frau entlassen wird, außer aufgrund von Hurerei, macht, dass mit ihr Ehebruch begangen wird; und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch.
Zwischen den beiden großen Schulen des Judentums gab es einen Streit über das Recht des Mannes, seiner Frau einen Scheidungsbrief auszustellen. Die Hillel-Schule vertrat die Ansicht, dass fast alles ein Scheidungsgrund sein konnte. Selbst wenn das Essen, das eine Frau für ihren Mann kochte, anbrannte, konnte dies ein Scheidungsgrund sein. Rabbi Akiwa vertritt die liberalste Ansicht, dass ein Ehemann sich von seiner Frau scheiden lassen kann, auch wenn er eine andere gefunden hat, die schöner ist als seine Frau. Die Schule des Schamai vertrat die Ansicht, dass nur Ehebruch ein Scheidungsgrund sein kann, erkannte aber Gedanken an Ehebruch als Ehebruch an. Das heißt, Gedanken könnten nach Schamais Ansicht ein ausreichender Grund für eine Scheidung sein. Jeschua akzeptiert Schamais Position, und wie man aus seiner vorherigen Aussage vermuten könnte, setzt er sich voll und ganz für Schamais Position ein. Offenbar wurden die Gedanken der Frau an Ehebruch auch von Jeschua als Ehebruch angesehen.
Im Falle eines Ehebruchs wird die Frau ihrem Ehemann und demjenigen, mit dem der Ehebruch begangen wurde, verboten. Die Mischna sagt in Sota 5:1: „Da es zweimal „verunreinigt“ heißt (Bemidbar 5:13,14), bedeutet dies, dass sie sich für ihren Mann und für den, mit dem sie fremdgegangen ist, verunreinigt hat“.
Hier bestätigt Jeschua den allgemein akzeptierten Standpunkt, dass eine Frau, die ihren Mann betrügt, für ihn verboten ist. Und derjenige, mit dem sie ihn betrogen hat, kann sie nicht heiraten, denn das wäre Ehebruch.
33. Wiederum habt ihr gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht falsch schwören, du sollst aber dem Herrn deine Eide erfüllen.
34. Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht! Weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron;
35. noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel; noch bei Jerusalem, denn sie ist des großen Königs Stadt;
36. noch sollst du bei deinem Haupt schwören, denn du kannst nicht ein Haar weiß oder schwarz machen.
37. Es sei aber euer Wort Ja ⟨ein⟩ Ja, ⟨und⟩ Nein ⟨ein⟩ Nein! Was aber darüber hinausgeht, ist vom Bösen.
Im Traktat Nedarim heißt es, dass eine doppelte Wiederholung von „ja ja“ oder „nein nein“ bereits als Schwur gelten sollte. Jeschua argumentiert in diesem Fall, dass diese Formel ausreichend ist, die gewöhnliche menschliche Ehrlichkeit erfordert keine Zusätze. Es macht keinen Sinn, den Schwur in irgendeiner Weise zu verstärken, ihm mehr Treue oder Wahrhaftigkeit zu verleihen. Es genügt einfach, dass der Eid erfüllt wird, dass das Zeugnis wahr ist. Jeschua erklärt, dass alle rhetorischen Techniken, um einen Eid zu formulieren, von dem Bösen stammen.
38. Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Auge um Auge und Zahn um Zahn.
39. Ich aber sage euch: Widersteht nicht dem Bösen, sondern wenn jemand dich auf deine rechte Backe schlagen wird, dem biete auch die andere dar;
Hier zitiert Jeschua einen neuen, sehr ungewöhnlichen halachischen Midrasch zu den Versen in Schemot 21,23-25: „Falls aber ein ⟨weiterer⟩ Schaden entsteht, so sollst du geben Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, Brandmal um Brandmal, Wunde um Wunde, Strieme um Strieme..“ Jeschua bezieht das Wort geben nicht an denjenigen, der den Schaden verursacht, sondern auf den Verletzten selbst. Diese Auslegung hat keine Entsprechung in der rabbinischen Literatur in Bezug auf diese besondere Stelle, obwohl die Technik selbst recht verbreitet ist.
Es gibt auch eine Parallele zu Ejcha (Klagelieder) 3:30: „Er biete dem, der ihn schlägt, die Wange, sättige sich an Schmach“.
40. und dem, der mit dir vor Gericht gehen und dein Untergewand nehmen will, dem lass auch den Mantel!
41. Und wenn jemand dich zwingen wird, eine Meile zu gehen, mit dem geh zwei!
42. Gib dem, der dich bittet, und weise den nicht ab, der von dir borgen will!
43. Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.
Ein bekannter Gelehrter des Judentums des Zweiten Tempels weist darauf hin, dass diese Formulierung in einem der aramäischen Targum (aramäische Übersetzung der Torah) zu finden ist. Außerdem findet sich die Formulierung in einem der Dokumente der Qumran-Gemeinschaft, dem „Krieg der Söhne des Lichts“.
44. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen,
45. damit ihr Söhne eures Vaters seid, der in den Himmeln ist! Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
Dem Traktat „Awot de Rabi Natan“ zufolge galt es als höchste Tapferkeit, einen Feind in einen Freund zu verwandeln. Dies war jedoch nur einer der verbreiteten Vorgehensweisen. Es gibt eine lange Tradition, die für eine unversöhnliche Haltung gegenüber Feinden eintritt. Jeschua nimmt auch in dieser Frage eine sehr klare halachische Position ein. Eigentlich beginnt er hier einen Midrasch zum Vers aus der Torah: „Seid heilig, denn Ich bin heilig“, und stellt damit hohe Maßstäbe der Heiligkeit für seine Jünger auf.
46. Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe?
47. Und wenn ihr allein eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Tun nicht auch die von den Nationen dasselbe?
Zöllner (oder Steuereintreiber) galten als Diener, die die Macht der Heiden über die Juden geltend machten.
„Es gibt keine Familie, in der, wenn es einen Steuereintreiber gibt, nicht alle Steuereintreiber sind. Genauso wie es keine Familie gibt, in der es einen Räuber gibt und in der nicht alle Räuber wären“ – sagt der Talmud und stellt damit Zöllner und Räuber auf die gleiche Stufe. Da sie Diener der Heiden waren und von den Juden bis zu einem gewissen Grad boykottiert wurden, übernahmen sie das heidnische System des Umgangs miteinander, in dem nichts zum gemeinsamen Nutzen getan wird, wenn es nicht einen persönlichen Vorteil bringt. Rabbi Schimon bar Johaj (Schabbat 33a) spricht von dieser Eigenschaft der Heiden:
„Rabbi Jehuda, Rabbi Jossi und Rabbi Schimon bar Jochai saßen zusammen. Und bei ihnen war Jehuda ben Gerim. Rabbi Jehuda begann zu sagen: „Die Römer machen es gut: Sie haben die Stadtplätze verschönert, Brücken und Bäder gebaut“. Rabbi Jossi schwieg, und Rabbi Schimon sagte: „Alles, was sie gebaut haben, ist für sie selbst: die Stadtplätze – um Huren dort zu setzen, die Bäder – um darin zu faulenzen, und die Brücken – um für das Überqueren Steuern zu verlangen“.
48. Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.
Jeschua schließt diesen Teil seiner Lehre mit einer Anspielung oder vielleicht einem direkten Zitat aus Waijkra (3.Mose) 11,44 ab: „Seid heilig, denn Ich bin heilig“. Dieser Vers wird in der rabbinischen Literatur als Ermahnung interpretiert, eine größere Heiligkeit anzustreben als die, die in der gewissenhaften Erfüllung der Gebote enthalten ist. Auf der Grundlage dieses Prinzips, so erzählt uns der Midrasch, aß Hillel die täglichen Opfer in Heiligkeit und lehrte das Volk, dass Heiligkeit nicht nur die Sache der Priester ist, sondern dass auch die Leviten und die einfachen Israeliten zur Heiligkeit berufen sind. Es ist dieser Ruf nach Heiligkeit, der den ganzen Teil der Lehre von Jeschua durchdringt, den wir betrachtet haben. Das Streben nach Heiligkeit wird zu einem Wegweiser für ein richtiges Verständnis der Halacha, nicht zur Folge ihrer Einhaltung. Dies ist das Neue an der Lehre des Maschiach.